Limes Pannonicus

Der Limes in Pannonien
Die Grenzverschiebungen Pannoniens mit den Legionslagern, Deduktionskolonien und der Bernsteinstraße zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert
Die valentinianische Festungskette am Pilisgebirge
Skulptur eines Flussgottes, vielleicht Danuvius (3. Jh. n. Chr.), Museum Carnuntinum
Das Heidentor bei Petronell-Carnuntum, heute eines der bekanntesten Monumente am pannonischen Limes und Symbol des römischen Österreich
Wandmalerei aus dem Statthalterpalast von Aquincum, 4. Jahrhundert. Hier befand sich in der Spätantike der Sitz des Oberbefehlshabers der pannonischen Provinz Valeria
Legionslager und Vicus von Vindobona
Legionslager und Canabae von Carnuntum
Rekonstruktion des Legionslagers Aquincum (Blick von Osten)
Befundskizze des spätantiken Kastell von Győr (Arrabona)
Lageplan der Militäranlagen und zivilen Strukturen des Legionslagers von Brigetio
Grundriss des mittel- und spätkaiserzeitlichen Kastells Nagytétény (Campona) mit fächerförmigen Ecktürmen und vermauerten Seitentoren.
Vereinfachter Rekonstruktionsvorschlag zum spätantiken Kastell Visegrád–Sibrik über der Donau
Kastell Klosterneuburg: Ein spätantiker hufeisenförmiger Turm überlagert seinen älteren rechteckigen Vorgängerbau
Kastell Dunabogdány (Cirpi) mit dem spätantiken Restkastell in der SW-Ecke
Das spätantike Kleinkastell Visegrád-Gizellamajor aus der Zeit des Kaisers Constantius II. mit seinem an mittelkaiserzeitliche Anlagen erinnernden Bauschema
Grabungsskizze des Binnenkastells von Keszthely-Fenekpuszta, 4. Jahrhundert n. Chr
Die Wachtürme an der Straße Carnuntum – Ad Flexum, gezeichnet Anfang des 20. Jahrhunderts von Maximilian von Groller-Mildensee
Die beiden östlichen, frühmittelkaiserzeitlichen Wachtürme bei Kastell Aequinoctium (Fischamend/Niederösterreich). Der linke Turm war von einer Ringmauer umgeben
Baureste eines aus dem letzten Drittel des 4. Jahrhunderts n. Chr. stammenden Burgus, der das Kastell Gerulata ersetzte
Grundriss des valentinianischen Burgus Visegrád-Lepence, von dem teils noch über zwei Meter hoch erhaltene Mauern ausgegraben werden konnten
Rekonstruktionsversuch des Brückenkopfkastells Celemantia, Zustand im 4. Jahrhundert n. Chr.
Die unter dem Namen Contra Aquincum bekannt gewordene spätantike Festung am Platz des 15. März in Pest
Rekonstruktionsversuch des Kastells Contra Aquincum, Ansicht aus Süd-Ost.
Der valentinianische Ländeburgus von Dunakeszi nach den Befunden der Grabungen von 2002
Rekonstruktionsversuch des Ländeburgus von Szentendre-Dera
Heutiger Erhaltungszustand des Burgus Verőcemaros-Dunamező mit Blick von Nordwesten auf das Kernwerk (2015)
Sohlenförmiger Ziegelstempel der Legio X Gemina aus dem Kastell Ala Nova
Ziegelstempel in Form einer Tabula ansata der legio XIV Gemina M V, 101–114 n. Chr., gefunden im Kreuzgang des Stiftes von Klosterneuburg.
Bronze-Infanteriehelm vom Typ Weisenau aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., gefunden im Rhein bei Mainz. Er war Eigentum des Lucius Lucretius Celer, Legionär in der Centurie des Gaius Mummius Lolianus, Legio I Adiutrix
Inschrift von Trenčín (179 n. Chr.), (CIL 3, 13439)
Victoriae / Augustoru(m) / exercitus cui Lau/garicione sedit mil(ites) / l(egionis) II DCCCLV / [M(arcus) Val(erius) Maximi]an(u)s leg(atus) leg(ionis) II Ad(iutricis) cur(avit)
„dem Sieg der Kaiser gewidmet von 855 Legionären der Legio II des in Laugaricio (Trenčín) stationierten Heeres. Errichtet unter Aufsicht von Marcus Valerius Maximianus, Legat der Legio II Adiutrix“
Ein in Sotin aufgelesener Ziegelstempel des niederpannonischen Heeres, EXER(citus) PAN(noniae) INF(erioris)
Spätrömischer Kammhelm vom Typ II, gefunden in Intercisa
Spangenhelm der Völkerwanderungszeit, ca. 500 n. Chr.
Römische Reiter, 1. bis 2. Jahrhundert n. Chr.
Römische Flussliburne
Römischer Lastkahn (Prahm)
Das römische Wegenetz auf der Tabula Peutingeriana, Abschnitt zwischen Aquincum und Annamatia (heute Baracs).
Rekonstruktion der Zivilstadt von Vindobona, Abbildung im Römermuseum Hoher Markt
Die Zivilstadt von Carnuntum
Rekonstruktion der Zivilstadt von Aquincum, Blick von Osten
Plan der Mansio im Lagerdorf des Limeskastells Százhalombatta-Dunafüred (Matrica), Ungarn

Als Limes Pannonicus (deutsch „Pannonischer Limes“) wird der rund 420 Kilometer lange, vom Kastell Klosterneuburg in Österreich bis zum Kastell Belgrad (Singidunum) im heutigen Serbien reichende Teil des Donaulimes bezeichnet. Die Besatzungen seiner Kastelle schützten seit Augustus (31 v. Chr.–14 n. Chr.) und bis zum Beginn des 5. Jahrhunderts die pannonischen Provinzen gegen Angriffe aus dem Norden. Stellenweise erstreckte sich dieser Limesabschnitt auch über den Strom in das Gebiet des Barbaricums.

Der Donaulimes gehörte zu den unruhigsten Gebieten im europäischen Teil des Römischen Reiches. Pannonien war während der mehr als 400 Jahre dauernden römischen Herrschaft eine der wichtigsten Provinzen, insbesondere nach der Aufgabe Dakiens 271 n. Chr., da ab diesem Zeitpunkt die Völkerwanderung den Druck auf diesen Limesabschnitt noch weiter erhöhte. Auch auf das wirtschaftliche und kulturelle Leben der Zivilbevölkerung hatte der Limes großen Einfluss, da sein Hinterland eines der wichtigsten Nachschubgebiete für die Grenztruppen war und diese die Garanten für die rasche Romanisierung der Provinz waren.[1]

Die Mehrzahl der Besatzungstruppen war in Kastellen, Kleinkastellen, Wachtürmen, Burgi und befestigten Brückenköpfen stationiert, die in regelmäßigen Abständen entlang des Flussufers errichtet waren. Im Ernstfall erhielten diese Einheiten Unterstützung von den Legionen, die in den vier großen Militärzentren mit städtischem Charakter ihr Hauptquartier hatten. Mit dem Vorstoß an die Donau verwickelte sich das Römische Reich in eine lange Reihe von Konflikten mit transdanubischen germanischen und sarmatischen Barbaren- und Wandervölkern, die im 5. Jahrhundert zum Zusammenbruch des westlichen Teilreiches führten.

  1. Sándor Soproni: 1973, S. 59.

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